Frühjahrsübung der Feuerwehr Karlstadt

Am Sonntag, den 31.03.2019 rückte die Freiwillige Feuerwehr Karlstadt zu ihrer alljährlichen Frühjahrsübung aus. Im neuen Gewerbegebiet „Hirschfeld“ wurde ein Verkehrsunfall mit auslaufendem Betriebsstoffen angenommen. Ein Kleinfahrzeug war unter ein Baustellen-LKW mit mobiler Tankstelle gefahren. Im PKW waren zwei Personen eingeklemmt und aus dem Behälter auf der LKW-Ladefläche lief Diesel aus.

Es wurden zwei Einsatzabschnitte gebildet. Der erste Abschnitt beinhaltete die Befreiung und Rettung der zwei eingeklemmten Personen. Im zweiten Abschnitt wurde der Dieseltank abgedichtet und ein Not-Dekon-Platz eingerichtet.

Feuerwehrübung: Bus aufgerichtet und zerschnitten

Ein voller Erfolg war die „Busübung“ am ehemaligen Korpsdepot in Obersfeld, wo unter Leitung von Kreisbrandinspektor (KBI) Georg Rumpel (Aschfeld) die Wehren aus dem Inspektionsbereich Karlstadt sich intensiv mit den speziellen Forderungen der technischen Hilfeleistung bei Busunfällen auseinander setzten, die mit einem hydraulischem Rettungssatz ausgestattet sind.


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Schneiden, sägen, ziehen und drücken

„Nur die Wehr aus Retzstadt musste wegen der Weinlese absagen“, erklärte der KBI, wobei am Samstagvormittag die Wehren aus Karlstadt, Schwebenried, Thüngen und Zellingen sowie am Nachmittag die Wehren aus Arnstein, Aschfeld, Retzbach und Wiesenfeld an dem 18 Meter langen Übungsbus ihre Fertigkeiten ausbauen und vertieften konnten. Zuerst durften die über 120 Aktiven der Feuerwehren unter Mithilfe von Zugeinrichtungen vom Rüstwagen und mit Mehrzweckzügen den Gelenkbus auf die Seite legen und ihn dann wieder aufrichten. Anschließend konnten die Feuerwehren im Bus und an der Außenhaut mit ihrem auf den Fahrzeugen befindlichen Gerätschaften schneiden, sägen, Blech aufreißen, ziehen und drücken. „Sehr interessant war die Information über die technischen Besonderheiten solcher Busse“, verdeutlichte der KBI. Dazu hatte das Busunternehmen Schraud (Arnstein) einen nagelneuen Bus für die Schulung kostenlos bereitgestellt, wobei die Schulung durch den Kommandanten der Gänheimer Wehr Stefan Münch durchgeführt wurde. Dank an die Beteiligten Einen besonderen Dank richtete Georg Rumpel an Markus Pfleghardt, auf dessen Gelände der Bus drei Jahre abgestellt werden durfte, an den Kommandanten der Feuerwehr Obersfeld Daniel Lambrecht, der den Bus dann mit zwei Schleppern auf den „Übungsplatz“ schleppte, die Firma Auge (Marktheidenfeld), die den Bus dann nach Ende der Ausbildung zur Firma Preuer (Würzburg) zur Verwertung schleppte und KBI Bertram Werrlein (Marktheidenfeld), der dies organisierte. Zusätzliche Logistik wurde von der Feuerwehr Karlstadt unter der Leitung von Stephan Brust bereit gestellt. „Es war ein hoher Aufwand notwendig, aber er hat sich für alle Teilnehmer rentiert“, fasste KBI Georg Rumpel zusammen. Denn wann bekommen die Feuerwehren sonst die Möglichkeiten, einmal an und mit einen Bus oder Gelenkbus zu üben.

Quelle: http://www.mainpost.de/regional/main-spessart/Feuerwehren;art772,9750648
© Main-Post 2017

Bilder: FF Karlstadt

Neue Ladekranführer

Zusammen mit einigen Mitarbeitern des Stadtbauhofes wurden sieben Kameraden zu Ladekranführern an zwei Samstagen am Gerätehaus in Karlstadt ausgebildet. Unter der Leitung eines Ausbilders der Verkehrsakademie wurden die Kameraden in Theorie und Praxis unterwiesen. Am Ende jeden Tages galt es eine Prüfung abzulegen.

Die bestehenden Ladekranführer sowie Gabelstaplerführer wurden im gleichen Zeitraum zur jährlichen UVV unterwiesen.

Frühjahrsübung 2016

DLK 23/12Unsere diesjährige Frühjahrsübung fand im Herzen der Altstadt statt. Angelehnt war die Übung an einen Großbrand aus dem Jahr 1884.


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Beim Löschen das Genick gebrochen

Dass es die Karlstadter Stadtpfarrkirche St. Andreas noch gibt, ist vermutlich einem Feuerwehreinsatz im Jahr 1884 zuzuschreiben. Damals brannte das Nachbarhaus Kirchplatz 7. Heute ist in dem Gebäude das Modegeschäft Tropics, zuvor war es Büro Betz. Knapp 500 Wehrmänner bewahrten damals die Kirche vor einem Übergriff der Flammen. Einer verlor sein Leben dabei.

Die Karlstadter Feuerwehr widmete jetzt eine Übung diesem Ereignis. Vom Main aus bauten die Feuerwehrleute zwei Schlauchstrecken bis zum Kirchplatz. Nach zwölf Minuten stand an der Kirche Löschwasser vom Main zur Verfügung. Bis dahin wurde die Zeit durch Wasser aus Hydranten überbrückt.

Riegelstellung

Im Einsatz war die Drehleiter mit dem Wasserwerfer. Sie lässt sich 30 Meter hoch ausfahren, sodass man das Kirchendach von oben „bewässern“ kann. Mit drei Strahlrohren wurde eine Riegelstellung aufgebaut. Das bedeutet, dass zwischen der Kirche und dem Gebäude Kirchplatz 7 eine Art Wasserwand errichtet wurde. Eine Schlauchüberführung gewährleistete, dass nach wie vor der Verkehr um den Kirchplatz herum fließen konnte, ohne dass die Fahrzeuge über die Schläuche fahren mussten. Vermutlich waren die jetzt 45 Feuerwehrleite mit heutiger Technik schlagkräftiger als damals die zehnfache Anzahl an Einsatzkräften.

Bei dem Großbrand vom 14. Juli 1884 brach gegen 21.30 Uhr im Geschäftshaus des Kaufmanns Philipp Winheim ein Feuer aus, bei dem im Nu der Dachstuhl in Flammen stand. Trotz aller Tragik wirkt der Bericht des Lohrer Anzeigers aus heutiger Sicht stilistisch teilweise amüsant:

Frau und sieben Kinder

„Neben Gott, ist es unserer muthigen sehr wackeren Feuerwehr durch ihr entschlossenes Eingreifen zu verdanken, daß die in der Nähe stehende Stadtkirche von den Flammen verschont und das Feuer auf seinen Herd beschränkt blieb. Leider sollte es hierbei dennoch ohne weitere tragische Unfälle nicht abgehen. Nämlich der sich hier und auswärts vielfach bei Bränden bewährte, brave Feuerwehrmann, Zimmermeister Lorenz Scheid, von zu großem Pflichteifer beseelt, mußte hierbei sein Leben enden, indem er vom Dache stürzte und sich das Genick brach. Fr hinterläßt eine trauernde, vermögenslose Witwe und 7 Kinder. Anerkennung verdient die umsichtige Löschdirektion seitens des Herrn Bezirksassesars Herrn Gössmann, sowohl als auch des Feuerwehrhauptmanns Herrn Kaufmann Keßler. Der Schaden ist ziemlich bedeutend, doch ist die Versicherung gut.

Die im Hause wohnende Gendarmerie hat sich sofort ein anderes Quartier genommen. Herr Kaufmann Stein, der gleichfalls im Hause seinen Laden hatte, und dort wohnt, hat ebenfalls geräumt.“

17 Feuerwehren im Einsatz

Dazu hieß es im Protokollbuch II. Seite 39 der Freiwilligen Feuerwehr weiter: „Stör Karl, verletzte sich in Folge eines niederfallenden Balkens. Strohmenger Franz, trat in einen Nagel. Zübert Michael, verletzte sich in Folge Fallens auf den Rücken an einem Balken. Der Sterbekassenbeitrag der Feuerwehr, zu 50 Mark, wurde bei der Distriktsparkasse erhoben und sofort an die Witwe Anna Scheid ausbezahlt.

Von auswärtigen Feuerwehren, welche durch Telegramme, sowie Brandläufer signalisiert wurden, waren 15 anwesend. Insgesamt beteiligten sich 17 Wehren, einschließlich der Freiwilligen und der Pflichtfeuerwehr von Karlstadt, mit 18 Spritzen, 5 Leitern und 485 Feuerwehrmännern.

In einer Danksagung, veröffentlicht im Lohrer Anzeiger Nr. 86 vom 17. Juli 1884, bedankte sich der Stadtmagistrat bei den sehr verehrlichen freiwilligen Feuerwehren, für den anläßlich des jüngsten Brandes erbrachten Beweis wahrer Todesverachtung, wenn es gilt den Wahlspruch ,Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr‘ einzulösen.

Dann für die umsichtige Löschdirektion, seitens der Herren Gössmann und Keßler, sowie der in verhältnismäßig kurzer Zeit herbeigeeilten Wehren von Gambach, Eussenheim, Hausen, Heßlar, Himmelstadt, Karlburg, Laudenbach, Mühlbach, Retzbach, Retzstadt, Rohrbach, Stetten, Thüngen, Wernfeld, Wiesenfeld und Zellingen, dann den Hochwürdigen Herren Kapuzinern, die sich sehr eifrig am Löschdienste betheiligten, endlich der Pflichtfeuerwehr unter ihrem Kommandanten Herrn Schuchbauer dahier erlaubt sich der Stadtmagistrat der Stadtgemeinde Karlstadt den herzlichen Dank auszusprechen, der Familie Scheid aber ein inniges Beileid für den hierbei erfolgten herben Verlust ihres theuren Gatten, Vaters und treuen Ernährers.“

Bericht: Mainpost

Bilder: FF Karlstadt

 

Ausbildungstag „Patientengerechte Menschenrettung –Praxis für Rettungstechniker“

Getreu dem Motto Qualität statt Quantität nahmen 12 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Karlstadt am Samstag, dem 20. Juni 2015 an dieser ganztägigen Ausbildungsveranstaltung teil.

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Die schonende und schnelle Rettung von verletzten Personen aus verunfallten Fahrzeugen stellt die Feuerwehr heutzutage immer mehr vor große Herausforderungen. Die Weiterentwicklung der Fahrzeuge,  sprich neue Fahrzeugtechniken  im Bereich Elektro- Gas und Hybridantriebe sowie der Einbau von immer mehr Sicherheitstechniken sollen die Insassen vor schweren Verletzungen schützen. Gleichzeitig erschweren sie den Einsatzkräften die Rettung der verunfallten Personen.

Aus diesem Grund ist eine stetige und intensive Weiterbildung in diesem Bereich für die Feuerwehren notwendig.

Im Rahmen der Ausbildungsveranstaltung mit  Sebastian Kahl, Ausbilder der Fa. X-Trapp aus Nürnberg, haben zwölf Kameraden der Feuerwehr Karlstadt  ihr Wissen im Bereich technische Unfallrettung auf den aktuellen Stand gebracht. Die Firma X-Trapp hat sich auf die Ausbildung der Feuerwehren im Bereich technische Unfallrettung spezialisiert und bildet die Feuerwehren nach den neuesten Erkenntnissen in der Fahrzeugtechnik aus.

Diese Ausbildung beinhaltete einen 4 stündigen Theorieteil mit der Thematik:

  • Allgemeine Fahrzeugtechnik
  • Neuerungen in der Kraftfahrzeugtechnik
  • Antriebsarten
  • Sicherheitssysteme
  • Neue Materialien im Karosseriebau
  • Einsatztaktik

sowie einen Praxisteil, bei dem verschiedene Einsatzsituationen anhand von 3 Übungsfahrzeugen nachgestellt wurden.

In der praktischen Ausbildung wurden unter der Anleitung des Trainers Dipl. Ing. (FH) Sebastian Kahl verschiedene Unfallszenarien  mit den möglichen Rettungstechniken unter Verwendung unterschiedlicher Rettungsgeräte in kleinen Gruppen durchgespielt. So war eine optimale Ausbildung der Teilnehmer gewährleistet. Lehrreich waren hierbei neue Schneidtechniken im Karosseriebereich sowie das schonende Retten von Personen über die Schaufeltrage  mit Hilfe der Rettungs-Boa (C-Schlauch zum Herausziehen der Person).

Nach diesem Ausbildungstag gilt es jetzt dieses verbesserte Wissen im Ausbildungs- und Einsatzdienst weiter in der Praxis umzusetzen.

Ein spezieller Dank gilt unserem Trainer Sebastian Kahl von X-Trap Rescuetraining, der Stadt Karlstadt für die zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel und ARC Recycling-Center Würzburg für die Übungsfahrzeuge für die praktische Ausbildung.

Die Teilnehmer waren Martin Kütt, Felix Arndt, Michael Arndt, Tobias Brust, Alexander Greis, Philipp Heßler, Marco Preisendörfer, Jochen Ringelmann, Heiko Volkenstein, Christian Hüsam, Stefan Strohmenger und Wolfgang Schirm.